130 Medikamente gegen Atemwegserkrankungen in der Entwicklung

„Atmen ist ein einfacher Akt, über den die meisten Menschen nicht nachdenken müssen“, schreibt der amerikanische Verband der forschenden Arzneimittelhersteller PhRMA. Leider gilt das nicht für jene Menschen, die zum Beispiel unter Asthma, Allergien oder der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden. Erkrankungen der Atemwege sind vielfältig. Im Kampf gegen sie befinden sich laut PhRMA momentan 130 Arzneimittel in der Entwicklung.

In Deutschland sind rund acht Millionen Menschen von Asthma bronchiale – eine chronische, anfallsartig auftretende, entzündliche Erkrankung der Atemwege – betroffen. Luftnot oder ein Engegefühl in der Brust sind die Folge. Manche Patienten leiden unter einer besonders schweren Form – der medizinische Bedarf ist nach wie vor groß. Aktuell befinden sich daher 54 Arzneimittel in den klinischen Studienphasen I bis III oder stehen kurz vor der Zulassung, berichtet PhRMA. 

Wie wichtig Innovationen für die Betroffenen sind, zeigt die Geschichte eines Patienten im Bericht „Medicines in Development: Asthma and Allergy“: Dessen Asthma-Erkrankung hätte ihm einst fast das Leben gekostet. Doch dann wurden biologische Medikamente verfügbar (s. Pharma Fakten). „Die neue Behandlung hat mir mein Leben zurückgegeben“, erzählt der Patient. „Ohne Innovation hätte ich nicht das Leben, das ich heute lebe.“

Um mehr von derartigen Erfolgsgeschichten schreiben zu können, sind Medikamente nicht nur gegen Asthma, sondern gegen zahlreiche weitere Atemwegserkrankungen in der Entwicklung. 39 von ihnen wenden sich etwa gegen COPD, eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge. Unter den Arzneimittelkandidaten sind laut PhRMA ganz neuartige Ansätze – wie etwa sogenannte CXCR2-Antagonisten, die möglicherweise den Entzündungsprozessen in der Lunge bei COPD entgegenwirken können.

Personalisierte Medizin im Kampf gegen Atemwegserkrankungen

Hoffnung setzt PhRMA außerdem auf die personalisierte Medizin. „Fortschritte in Wissenschaft und Technik haben die Art und Weise, wie wir Krankheiten definieren, wie wir Medikamente entwickeln und Therapien verschreiben, verändert“, schreibt der Verband. „Ausgestattet mit einem größeren Verständnis von der Biologie der Erkrankungen wurde es offensichtlich, dass das Ansprechen […] auf eine Behandlung […] für jeden Patienten anders ausfällt. Das Versprechen der personalisierten Medizin ist es, dass der richtige Patient die richtige Behandlung in der richtigen Dosis […] erhält.“ Dabei spielen Testungen auf sog. Biomarker und der Einsatz zielgerichteter Therapien eine Rolle (s. Pharma Fakten).

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