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Neuer Impfstoff erfolgreich an Tieren getestet

Noch dämpft das französisch-chinesische HIV-Forscherteam die hohen Erwartungen an ihr neues Medikament. Doch eine positiv verlaufene Testreihe an Rhesus-Affen gibt Anlass zur Hoffnung, bei der Suche nach einer Impfung gegen AIDS einen entscheidenden Schritt vorangekommen zu sein.

Ein internationales Wissenschaftler-Team hat erfolgreich einen Impfstoff gegen SIV – das ist das HIV-Äquivalent bei Rhesus-Affen – getestet. Die neue Arznei verhindert laut eines Berichts von „Science Alert“ zum einen eine Infizierung der Affen mit dem tödlichen Virus. Zum anderen verringerte es bei bereits infizierten Tieren die Anzahl der Viren.

Die Forscher von der französischen Paris-Descartes-Universität und der Medizinischen Universität im chinesischen Guangzhou zeigten sich selbst von der durchschlagenden Wirkung ihrer Entwicklung verblüfft und sprechen von einer Überraschung. Denn alle an den Versuchen beteiligten Rhesus-Affen waren vier Jahre nach der oralen Impfung vor dem SI-Virus geschützt.

Neuer Ansatz gegen HIV in der Erprobung

Der neue Wirkstoff verfolgt einen anderen Ansatz als bisher angewandte Methoden. Er stimuliert eine bisher unbekannte Gruppe von Immunzellen. Diese CD8-T-Zellen stoppen andere Immunzellen (CD4), durch die sich erst das Virus im Organismus verbreitet. Denn sowohl SIV als auch HIV nutzen diese körpereigenen Abwehrzellen aus, um sich mit ihrer Hilfe im Körper eines Infizierten auszubreiten. Doch durch die CD8-T-Zellen bleiben die für das Virus wichtigen Träger inaktiv, so dass die Krankheit AIDS letztlich nicht ausbricht.

Als nächstes wollen die Wissenschaftler das Mittel am Menschen erproben. Zwei Klinische Studien mit HIV-negativen sowie HIV-positiven Frauen und Männern sind vorerst geplant. Noch dämpfen die Forscher allzu hohe Erwartungen. Denn in der Vergangenheit konnten Wirkstoffe, die bei Tieren gut anschlugen, häufig nicht die gleiche Wirkung bei Menschen erzielen. Dennoch bleibt die neue Entwicklung eine große Hoffnung. HIV-Forscher José Esparza vom Virologischen Institut in Baltimore sprach in einem Artikel in „Frontiers in Immunology“ von einem beeindruckenden Schutzgrad des neuen Impfstoffs.

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