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Personalisierte Medizin - Heilen mit Hilfe der Gene
Sie will jedem Patienten zu genau der Therapieform zu verhelfen, die für sie oder ihn optimal geeignet ist – und zugleich das Gesundheitssystem effektiver machen: Die „personalisierte Medizin“ – ein ganz auf den individuellen Patienten abzielendes Behandlungskonzept – beruht im Kern auf den Möglichkeiten der modernen Gendiagnostik.

Die Ursache für viele schwere Erkrankungen liegen im menschlichen Erbgut. Da die Gene wichtige Stoffwechselprozesse steuern, können selbst kleine Genänderungen (Mutationen) zu krankhaften Prozessen in den Zellen führen. Durch die exakte Analyse von Gewebe- oder Blutproben ist es heute möglich, die genetischen, molekularen und zellulären Besonderheiten eines Patienten („Biomarker“) so genau zu erfassen, dass daraus zuverlässige Rückschlüsse über die bestmögliche Therapie pro Person gewonnen werden können.
Vorreiter in der Anwendung der personalisierten Medizin ist die Krebstherapie – bei der Behandlung von Brust- und Hautkrebs, Blut- oder Lungenkrebs. Ein Beispiel: Durch moderne Genexpressionstests lässt sich genau bestimmen, für welche Patientin bei einer Brustkrebs-Diagnose eine Behandlung mit Bestrahlung und Chemotherapie wirklich notwendig ist – und für welche nicht. Experten sind überzeugt: Tausende von Brustkrebs-Patientinnen erhalten heute eine Chemotherapie, die keinerlei Nutzen bringt, aber schwere Nebenwirkungen verursacht. Die breite Durchführung der modernen Tests könnte vielen Patientinnen das damit verbundene Leid ersparen – und in der weiteren Behandlung enorme Kosten sparen. Allerdings werden in Deutschland die Tests derzeit nur von privaten Kassen übernommen, nicht aber von den gesetzlichen Krankenversicherungen. Bisher einzige Ausnahme: die Techniker-Krankenkasse.
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Kommentar
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