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Weltdiabetestag: Eine globale Bedrohung
Jedes Jahr ist am 14. November Weltdiabetestag. Weltweit leidet einer von elf Erwachsenen unter der Zuckerkrankheit. Das sind insgesamt 422 Millionen. In den nächsten 20 Jahren könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Doch schon in 2012 gingen 1,5 Millionen Todesfälle auf Diabetes zurück. Es ist eine globale Bedrohung.

Der Großteil der Betroffenen leidet unter Typ-2-Diabetes: In Deutschland sind es über 95 Prozent von insgesamt 6,5 Millionen Erkrankten. Gerade in einer alternden Gesellschaft ist Diabetes ein zunehmend drängendes Problem: Experten gehen davon aus, dass die Häufigkeit des Typ-2-Diabetes allein bei den 55- bis 74-Jährigen um etwa 1,5 Mio. Personen (+64%) bis 2030 zunimmt.
Doch seitdem es in Deutschland die Frühe Nutzenbewertung á la AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) gibt, haben es innovative Arzneimittel gegen chronische Erkrankungen wie Diabetes besonders schwer. Laut der Analyse „AMNOG-Daten 2017“ des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) wurde diesen Präparaten überdurchschnittlich häufig „kein Zusatznutzen“ zugesprochen – oft aus rein formalen Gründen. Und: Als Preiskomparator für die Verhandlungen über den Erstattungsbetrag kamen und kommen zumeist generische, d.h. sehr kostengünstige Arzneimittel zum Einsatz. Das Ergebnis: Von 2011 bis 2016 mussten neun Diabetes-Medikamente aus wirtschaftlichen Gründen zurückgenommen bzw. zurückgezogen werden. (s. Pharma Fakten)
Nach wie vor entfallen heute fast 70 Prozent aller Tagesdosen auf Altpräparate wie Metformin oder Sulfonylharnstoffe. Neue Medikamente wie die GLP-1-Analoga und SGLT-2-Inhibitoren erreichen hingegen nur Verordnungsquoten im einstelligem Prozentbereich. Darunter sind Wirkstoffe, denen ein hohes Innovationspotenzial bescheinigt wurde – die aber durch Verordnungsquoten auf regionaler Ebene den Patienten vorenthalten werden. (Pharma Fakten berichtete)
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Kommentar
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