Glossar
- Adhärenz
- Gesamtheit aller Maßnahmen, um die Therapieziele zu erreichen; z.B. die Einnahme von Medikamenten, die Einhaltung von Diäten oder Lebensstiländerung. „Gute Adhärenz“ entspricht konsequentem Befolgen des mit dem Therapeuten vereinbarten Behandlungsplanes.
- Adipositas
- Unter Adipositas versteht man starkes oder krankhaftes Übergewicht. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet ein Mensch unter Adipositas, wenn sein Body-Mass-Index (BMI) bei mind. 30 kg/m² liegt.
- Antibiotikum
- Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten.
- antiretrovirale Therapie
- Die antiretrovirale Therapie (ART) meint eine medikamentöse Behandlungsmethode bei Menschen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV). Es kommen Medikamente zum Einsatz, um die Vermehrung des Virus‘ im Blut zu verhindern.
- Arzneimittel für neuartige Therapien
- Zur Gruppe der „Arzneimittel für neuartige Therapien“ (ATMP) gehören Gen- und Zelltherapien sowie biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte.
- Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz
- Seit 2011 in Kraft, sieht das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) vor, dass sich der Preis eines neu zugelassenen Medikaments am Zusatznutzen gegenüber bereits erhältlichen Medikamenten orientieren soll.
- Arztinformationssystem
- auch: AIS. Teil der Praxis-Software von Ärzten, in der innerhalb eines Monats nach der Festlegung der frühen Nutzenbewertung eines neuen Arzneimittels im Rahmen des AMNOG-Verfahrens eine maschinenlesbare Fassung des Beschlusses zu veröffentlichen ist.
- Ätiologie
- Die Ätiologie beschäftigt sich mit den Ursachen einer Krankheitsentstehung. „Ätiologisch“ heißt also: die Ursachen betreffend bzw. ursächlich.
- Atopie
- Atopie meint die familiär auftretende Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhäuten gegen eigentlich harmlose Umweltstoffe, die zu allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis führen kann.
- Biobank
- Sammlung von Stoffen wie Körperflüssigkeiten oder Gewebe.
- Biomarker
- Biomarker sind objektiv messbare Merkmale biologischer Prozesse, mit denen eine Erkrankung genauer charakterisiert werden kann.
- Biopharmazeutikum
- Arzneimittel, das mit Hilfe von Biotechnologie und gentechnisch veränderten Organismen hergestellt wird.
- Biosimilars
- Biosimilars sind Nachbildungen patentfrei gewordener Biopharmazeutika. Sie sind nicht mit Generika zu verwechseln. Sie heißen so, weil sie aufgrund ihrer Produktionsbedingungen einem Original ähnlich, aber nicht identisch sein können.
- biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte
- Produkte, die durch Tissue Engineering hergestellt werden. Sie enthalten / bestehen aus biotechnologisch bearbeiteten Zellen bzw. Gewebe. Das Ziel: durch Transplantation zerstörtes bzw. geschädigtes Gewebe des Patienten ersetzen, reparieren, regenerieren.
- BiTE
- Bi-specific T-cell Engagers. Künstliche bispezifische monoklonale Antikörper, die für Tumortherapien entwickelt werden.
- Blut-Hirn-Schranke
- Selektiv durchlässige Schranke zwischen Hirnsubstanz und Blutstrom, die den Stoffaustausch im Zentralen Nervensystem kontrolliert. Stoffe, die nicht in das ZNS gelangen sollen, werden am Durchtritt durch die Kapillarwand gehindert.
- Body-Mass-Index
- Der BMI ist eine Formel, die Aufschluss darüber gibt, ob ein Mensch normalgewichtig ist oder an Unter- bzw. Übergewicht leidet.
- Bruttoinlandsprodukt
- Es misst die Produktion von Waren sowie Dienstleistungen im Inland - nach Abzug aller Vorleistungen. Es weist somit auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft hin.
- Bruttowertschöpfung
- Bruttowertschöpfung meint den Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen, abzüglich der sogenannten Vorleistungen.
- Chemotherapie
- Seit rund 60 Jahren werden Zytostatika zur Chemotherapie bei Krebs eingesetzt. Diese Medikamente hindern die Zellteilung und bringen Zellen zum Absterben.
- Cholesterin
- Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die eine wichtige Rolle im Organismus spielt. Es ist z.B. wichtiger Baustein unserer Zellwände. Erhöhte Spiegel von „schlechtem“ LDL-Cholesterin gelten aber als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Conditional Approval
- Conditional Approvals sind bedingte Marktzulassungen, die unter strengen Auflagen erteilt werden, um Patienten, die an schweren Erkrankungen leiden und für die es keine geeignete Behandlung gibt, früheren Zugang zu neuen Arzneimitteln zu ermöglichen.
- COPD
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease). Meist durch Rauchen (oder Passivrauchen) verursachte chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge. Sie zeichnet sich durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege aus.
- Defined Daily Dose
- Die Defined Daily Dose (DDD) gibt an, in welcher Dosis ein Medikament bei einer bestimmten Erkrankung pro Tag im Durchschnitt verordnet wird.
- E-Health-Gesetz
- Eigentlich: Das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“. Erlassen Ende 2015.
- ECDC
- Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) ist eine im Jahr 2004 gegründete Agentur der EU mit dem Ziel, infektiöse Krankheiten besser bekämpfen zu können.
- EMA
- Die „European Medicines Agency (EMA)“ ist eine europäische Arzneimittelbehörde. Sie ist zuständig für die wissenschaftliche Bewertung, Überwachung und Sicherheitsüberprüfung von Human- und Tierarzneimitteln in der Europäischen Union (EU).
- Endemie
- Endemie meint ein örtlich begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit. Die geografische Region, in der eine solche Krankheit auftritt, nennt man Endemiegebiet. Hier tritt die jeweilige Infektionskrankheit andauernd gehäuft auf.
- Epidemiologie
- Die Epidemiologie beschäftigt sich mit der Verteilung von Krankheiten sowie mit den sie beeinflussenden Faktoren in der Bevölkerung. Dies ermöglicht u.a. Aussagen über die Häufigkeit einer Erkrankung in einer Bevölkerung.
- Erstattungsbetrag
- Erstattungsbetrag meint den Preis, den die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) für ein Arzneimittel an den pharmazeutischen Hersteller zahlen.
- Evidenz
- Evidenz meint in der Medizin den empirisch erbrachten Nachweis über den Nutzen eines Arzneimittels oder einer anderen diagnostischen bzw. therapeutischen Aktion.
- Festbetrag
- „Festbetrag“ meint den Höchstbetrag, den die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für das jeweilige Medikament bezahlt.
- Gemeinsamer Bundesausschuss
- Kurz: G-BA. Im Bereich des deutschen Gesundheitswesens das höchste Organ der Selbstverwaltung.
- Genexpression
- Genexpression bezeichnet die Umsetzung der Information eines Gens in das jeweilige Produkt (z. B. ein Protein). Heißt wörtlich soviel wie: „Zum-Ausdruck-Bringen eines Gens“.
- Gesamtüberleben
- Das Gesamtüberleben (engl. overall survival, OS) meint die Zeit von der Diagnose oder von Therapiebeginn bis zum Tod jedweder Art. I. d. R. wird OS als Median-Wert angegeben. Er meint dann die Zeitlänge, in der 50 Prozent der Patienten noch am Leben sind.
- Gesundheitskompetenz
- Gesundheitskompetenz meint die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für Entscheidungen in Bezug auf die eigene Gesundheit zu nutzen. Im Englischen spricht man von „health literacy“.
- GKV
- Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist wesentlicher Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems. Ihre Aufgabe ist es, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern.
- Growth Mindset
- Der Begriff Growth Mindset geht auf die US-amerikanische Psychologin Carol Dweck zurück. Dahinter steckt die Überzeugung, dass man die eigenen Fähigkeiten, die eigene Leistung und Intelligenz mit Hingabe und harter Arbeit verbessern kann.
- Haemophilus influenzae Typ b
- Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) kann v.a. bei Kleinkindern und Säuglingen zu schweren Erkrankungen führen. Hirnhautentzündung, Entzündung des Kehldeckels, Lungenentzündung oder Blutvergiftung ist möglich.
- Hämophilie
- Erberkrankung, die die Blutgerinnung stört. Tritt hauptsächlich bei Männern auf. Das Blut gerinnt nicht oder nur verzögert.
- Health Technology Assessment
- HTA ist ein auf wissenschaftlicher Evidenz basierender Prozess zur systematischen Bewertung von Gesundheitstechnologien, Hilfsmitteln, Organisationsstrukturen und Arzneimitteln.
- Hepatitis C
- eine durch das Hepatitis C-Virus verursachte Entzündung der Leber, die langfristig Leberzellen schädigen kann. Eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.
- HER2
- Eiweiß- bzw. Proteinbaustein an der Oberfläche von Zellen (Rezeptor). HER2-positiv bedeutet, dass auf Brustkrebsgewebe sehr hohe Mengen von HER2 nachgewiesen wurden.
- Herzinsuffizienz
- Das Herz ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Die Organe und Gewebe werden dadurch schlechter durchblutet. Es ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.
- Hochdurchsatz-Screening
- Dabei handelt es sich um eine automatisierte Methode, bei der an Zehntausenden bis Millionen von Substanzen biochemische, genetische oder pharmakologische Tests durchgeführt werden.
- Human Development Index
- Der „Index der menschlichen Entwicklung“ ist ein Indikator für den Wohlstand von Staaten, den die Vereinten Nationen eingeführt haben.
- Humanes Immundefizienz-Virus
- Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) schädigt und schwächt fortschreitend die körpereigene Immunabwehr. Heute gibt es wirksame Medikamente zur Behandlung, die die Vermehrung des Virus‘ im Blut verhindern.
- Immunonkologie
- Bereich in der Behandlung von Krebserkrankungen, bei dem das Immunsystem aktiviert und in die Lage versetzt wird, gegen Krebszellen vorzugehen und sie zu zerstören.
- Immuntherapie
- Immuntherapie ist ein Oberbegriff für verschiedene Behandlungsansätze, die das Immunsystem in seiner Aktivität beeinflussen – es z.B. stimulieren oder unterdrücken.
- Impfpflicht
- Liegt vor, wenn eine Impfung (Schutzimpfung) als Präventivmaßnahme vom Gesetzgeber für Mensch und/oder Tier vorgeschrieben wird. In Deutschland gibt es keine Impfpflicht – der Gesetzgeber setzt auf Freiwilligkeit.
- in vivo
- (aus dem Lateinischen für ‚im Lebendigen‘) bezeichnet Prozesse, die im lebendigen Organismus ablaufen.
- Industrie 4.0
- Bezeichnung für die Verzahnung der industriellen Produktion mit digital vernetzten Informations- und Kommunikationstechniken und Systemen. Ziel ist eine weitgehend selbstorganisierte Produktion.
- Influenza
- auch: Grippe; Es handelt sich um eine durch Influenzaviren ausgelöste Infektionskrankheit. Sie ist eine ernsthafte, teils lebensbedrohliche akute Erkrankung der Atemwege.
- Informationsstelle für Arzneimittelspezialitäten
- Die IFA liefert Informationsdienste mit wirtschaftlichen, rechtlichen und logistischen Daten zu bundesweit in Apotheken erhältlichen Waren. U.a. vergibt sie eine Pharmazentralnummer - ein bundeseinheitlicher Identifikationsschlüssel für Arzneimittel u.ä.
- Innovative Medicines Initiative
- Die IMI ist eine öffentlich-private Partnerschaft der Europäischen Union (repräsentiert durch die EU-Kommission) und der europäischen Pharmaindustrie (repräsentiert durch den Pharmaverband EFPIA).
- Inzidenz
- Kennzahl der medizinischen Statistik, der die Häufigkeit von Neuerkrankungen beschreibt.
- Ischämisch
- Bezeichnet die pathologisch Minderdurchblutung eines Gewebes infolge mangelnder arterieller Zufuhr von Blut.
- Knotenstruma
- Eine Knotenstruma ist eine Vergrößerung der Schilddrüse mit gleichzeitigem Nachweis von einem oder mehreren Schilddrüsenknoten.
- Kohorten
- Kohorten sind Gruppen von Personen, die eine gemeinsame Eigenschaft teilen (z.B. Geburtsjahr, Beruf, Krankheit).
- Komedikation
- Komedikation bedeutet, dass neben der eigentlichen Verordnung noch weitere Medikamente gegeben werden – beispielsweise, um eine Begleiterkrankung zu therapieren.
- LDL
- LDL steht für Low Density Lipoprotein. LDL-Cholesterin ist eine Untergruppe der Blutfette und wird als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet.
- Leukämie
- Sammelbegriff für verschiedene Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Gemeinsam ist ihnen, dass sich entartete weiße Blutkörperchen (Leukozyten) unkontrolliert vermehren. Leukämie heißt übersetzt: weißes Blut.
- Leukapherese
- Ist ein spezielles Verfahren, bei dem gezielt überschüssige weiße Zellen aus dem Blut herausgefiltert werden.
- Lymphozyten
- Lymphozyten sind zelluläre Bestandteile des Blutes und Teil des Immunsystems. Sie umfassen die B-Zellen, T-Zellen und die natürlichen Killerzellen. Sie gehören zu den sogenannten weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
- Mammografie
- Im Rahmen einer Mammografie wird die weibliche Brust geröntgt, um frühzeitig bösartige Geschwülste feststellen zu können.
- mean survival
- „mean survival“ meint als durchschnittliche Überlebenszeit die Zeitlänge, in der Patienten seit Diagnose einer Erkrankung oder Therapiebeginn durchschnittlich noch am Leben sind.
- Medikamentenregime
- Das Schema, an dem sich die Medikamenteneinnahme orientiert, wird „Medikamentenregime“ genannt. Darin ist zum Beispiel die Dosierung, Art und Dauer der Medikamenteneinnahme festgelegt.
- metabolisches Syndrom
- Metabolisches Syndrom meint das gemeinsame Auftreten mehrerer Symptome/Krankheitsbilder: Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck, erhöhter Blutzuckerspiegel sowie gestörter Fettstoffwechsel.
- Metabolom
- Das Metabolom fasst alle charakteristischen Stoffwechsel-Eigenschaften einer Zelle bzw. eines Gewebes oder Organismus zusammen.
- Mikronadeln
- Mikronadeln ermöglichen die transdermale Wirkstoffverabreichung (trans = durch; dermis = Haut). Mikronadeln perforieren zunächst die Haut; anschließend wird der Wirkstoff durch diese „Löcher“ freigegeben.
- Molekulargenetik
- Die Molekulargenetik beschäftigt sich auf molekularer Ebene (Proteine, DNA etc.) mit den Mechanismen zur Weitergabe von Erbinformationen.
- Myelosuppression
- Bezeichnet das Aussetzen der normalen Blutbildung im Knochenmark. Temporäre oder dauerhafte Schädigung des Knochenmarks, die zu einer verminderten Bildung von Blutzellen führt - meist als Folge einer Chemotherapie.
- Nanotransporter
- Ein Nanotransporter ist eine Art Container, der zum Beispiel mit einem Wirkstoff beladen ist und diesen an den Zielort bringen soll. Dazu wird die Oberfläche des Nanotransporters so modifiziert, dass er an spezifische Zellen binden kann.
- Orphan Drug
- Medikament gegen seltene Erkrankung. In Europa gilt eine Krankheit als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen betroffen sind.
- Pandemie
- Der Begriff steht für eine länderübergreifende, globale Verbreitung einer Infektionskrankheit. Demgegenüber ist eine Epidemie örtlich beschränkt.
- Paul-Ehrlich-Institut
- Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel.
- PCSK9-Inhibitoren
- PCSK9-Inhibitoren oder -Hemmer sind eine vergleichsweise junge Wirkstoffgruppe (seit 2015) zur Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels. Sie fördern die Aufnahme bzw. die Entsorgung des sog. schlechten Cholesterins in den Leberzellen.
- Peptide
- Peptide sind kurze Ketten aus Aminosäuren, die im Körper des Menschen als Signalmoleküle wichtige Funktionen steuern. Peptide kommen auch in Medikamenten zum Einsatz.
- Pharmakodynamik
- Teilgebiet der Medizin und Pharmazie, auf dem man sich mit den spezifischen Wirkungen der Arzneimittel und Gifte befasst.
- Pharmakoepidemiologie
- Die Pharmakoepidemiologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Verwendung sowie der Wirkung von Medikamenten bei einer großen Anzahl an Menschen befasst.
- Pharmakokinetik
- Wissenschaft vom Verlauf der Konzentration eines Arzneimittels im Organismus. Es beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt.
- Pharmakovigilanz
- Pharmakovigilanz meint alle Aktivitäten, die sich auf die Überwachung der Sicherheit von Medikamenten beziehen.
- Photosynthese
- Photosynthese meint einen Prozess, bei dem Lichtenergie in chemische Verbindungen wie Zucker umgewandelt wird. Pflanzen, Algen und manche Bakterien betreiben Photosynthese.
- Placebo
- Scheinmedikamente, die keinen speziellen Wirkstoff enthalten.
- Prävalenz
- Kennzahl für die Häufigkeit einer Krankheit in einer bestimmten Gruppe (Population) zu einem bestimmten Zeitpunkt.
- Präzisionsmedizin
- Ziel ist es, eine auf den individuellen Patienten zugeschnittene Behandlungsstrategie zu entwickeln. Basis bilden etwa molekulargenetische Untersuchungen, damit die Therapie an bestimmte genetische Merkmale des Patienten angepasst werden kann.
- Preismoratorium
- Preisregulierungsinstrument für Arzneimittel, die zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben werden. De facto bedeutet es das Einfrieren der Preise auf den Stand von August 2009.
- Progressionsfreie Überleben
- Das Progressionsfreie Überleben (progression free survival, PFS) ist definiert als die Zeitspanne zwischen Therapiebeginn bzw. dem Start einer randomisierten kontrollierten Studie und dem Fortschreiten der Erkrankung.
- Prophylaxe
- Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu dienen, eine Beeinträchtigung der Gesundheit durch Risikofaktoren, Krankheiten oder Unfälle zu verhindern.
- Proteom
- Die Proteomik beschäftigt sich mit der Erforschung der Gesamtheit aller in einer Zelle, einem Gewebe oder einem komplexen Organismus vorliegenden Proteine. Die Gesamtheit dieser Proteine nennt man Proteom.
- QALY
- Fachausdruck: qualitätskorrigiertes Lebensjahr (quality-adjusted life year, kurz QALY). Es ist ein Maß, das in der Gesundheitsökonomie zum Einsatz kommt und sowohl die Länge als auch Qualität des Lebens berücksichtigt.
- Rabattvertrag
- Rabattverträge sind Vereinbarungen zwischen gesetzlichen Krankenkassen und Pharmaunternehmen. Der Arzneimittelhersteller gewährt einer Krankenkasse z.B. auf ein Medikament einen Rabatt auf den bundesweit einheitlichen Apothekenverkaufspreis.
- randomisierte kontrollierte Studie
- Eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) ist ein spezielles Studiendesign klinischer Forschung. Sie gilt aufgrund ihrer Eigenschaften als „Goldstandard“.
- Real World Data
- auch: RWD. In der medizinischen Forschung Daten zur Bewertung einer medizinischen Intervention (z.B. Arzneimittel), die nicht in randomisierten kontrollierten klinischen Studien erhoben werden; den so genannten „randomized controlled trials (RCTs).
- Regelversorgung
- Ein Begriff aus dem Sozialgesetzbuch. Der Begriff erfasst medizinische Leistungen, die in der Gesetzlichen Krankenversicherung allen gesetzlich Versicherten zustehen.
- Remission
- Remission bezeichnet die vorübergehende oder dauernde Abschwächung der Symptome bei chronischen Erkrankungen, ohne dass eine Heilung erreicht wird.
- Reserveantibiotika
- Spezielle Antibiotika, die nur bei schweren Infektionen eingesetzt werden sollen, vor allem, wenn mit Resistenzen zu rechnen ist.
- Robert Koch-Institut
- Bundesinstitut für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten und zentrale Forschungseinrichtung. Aufgabe ist die Beobachtung des Auftretens von Krankheiten und von Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung.
- Rötelnembryofetopathie
- Schädigungen des ungeborenen Kindes durch die Übertragung des Röteln-Virus durch die Mutter. Behinderungen, Frühgeburt und Fehlgeburt können die Folge sein.
- Screening-Programme
- Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten, beispielsweise Testung bestimmter Leberwerte zur Diagnose einer Hepatitis. Dadurch soll es zur Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Lebensdauer kommen.
- securPharm
- eine Initiative zum Schutz des deutschen Arzneimittelvertriebs vor dem Eindringen gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette. Partner sind u.a. Verbände der pharmazeutischen Industrie, der Apotheker und des pharmazeutischen Großhandels.
- Sensibilisierung
- Die allergische Sensibilisierung meint die Reaktion des Immunsystems nach dem ersten Kontakt mit einem Allergen. Der Körper bildet dabei spezifische Antikörper, die bei erneutem Kontakt mit diesem Fremdstoff eine allergische Reaktion hervorrufen können.
- Sentinel
- Laut Robert Koch-Institut werden im Rahmen von Sentinelerhebungen „epidemiologisch relevante Daten quasi als Nebenprodukt innerhalb der gesundheitlichen Vorsorge oder Versorgung erfaßt“.
- Sepsis
- Sepsis bezeichnet den lebensbedrohlichen Zustand, der entsteht, wenn die Reaktion des Körpers auf eine Infektion zu einer Organdysfunktion oder einem Organversagen führt.
- SGB
- Das deutsche Sozialgesetzbuch (SGB) regelt das Sozialrecht in Deutschland. Im fünften SGB (SGB V) sind alle Bestimmungen zur gesetzlichen Krankenversicherung zusammengefasst.
- Signalwege
- Innerhalb der Zelle werden Wachstumssignale über verschiedene biochemische Reaktionswege („Pathways“) an den Zellkern weitergeleitet („Signaltransduktion oder Signalübertragung“).
- Sinus-Milieus
- Die Sinus-Milieus erfassen Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln.
- Small Molecules
- Klasse von Wirkstoffen, die wegen ihrer geringen Größe als niedermolekular bezeichnet wird. Durch ihre geringe Größe sind sie in der Lage, in Zellen einzudringen, um dort ihre Wirkung zu entfalten.
- Steatohepatitis
- nichtalkoholische; Erkrankung der Leber mit Zeichen einer alkoholischen Hepatitis bei Patienten ohne nennenswerten Alkoholkonsum
- subkutan
- unter der Haut appliziert
- Substanzbibliothek
- Eine Substanzbibliothek ist eine Sammlung mit Proben chemischer Verbindungen.
- Surrogatparameter
- bedeutet übersetzt Ersatzgröße und bezeichnet in klinischen Studien einen Messwert, dessen Beeinflussung die Wirkung z. B. eines Medikaments auf das Auftreten einer Krankheit oder eines Symptoms anzeigen soll.
- targeted therapies
- In der Krebsbehandlung die gezielte Behandlung von biologischen oder zytologischen (zelluläre) Eigenarten des Krebsgewebes mit neuen Arzneimitteln wie monoklonalen Antikörpern oder so genannten „small molecules“.
- Teilpopulationen
- Im AMNOG sind damit Untergruppen von Patienten gemeint, die an einer bestimmten Krankheit leiden (z. B. Lungenkrebs), aber unterschiedliche genetische Mutationen vorweisen (bei Lungenkrebs z. B. eine EGFR-Mutation oder eine ALK-Fusion).
- Therapiefreiheit
- Grundsatz in der medizinischen Behandlung, nach dem einem Arzt aufgrund seiner fachlichen Kompetenz grundsätzlich die freie Wahl der Behandlungsmethode zusteht, die er dem Patienten vorschlagen will.
- Thyreostatika
- Medikamente, die bei einer Überfunktion der Schilddrüse eingesetzt werden. Sie hemmen die Schilddrüsenfunktion/Hormonproduktion.
- Trichomoniasis
- Die Trichomonaden-Infektion (Trichomoniasis) gehört weltweit zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten des Urogenitaltraktes.
- Tuberkulose
- (auch: Schwindsucht) ist eine durch Bakterien verursachte, chronisch verlaufende Infektionskrankheit. Weltweit zählt sie zu den häufigsten Todesursachen. Meistens befällt die Krankheit die Lunge.
- Tumorboard
- In Tumorboards diskutieren die Spezialisten der einzelnen Fachbereiche gemeinsam individuelle Patienten. Dies ermöglicht eine interdisziplinäre Entscheidungsfindung zu Diagnostik und Therapie, was die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern vermag.
- Vierfachimpfstoff
- Im Gegensatz zu den herkömmlichen Dreifachimpfstoffen enthält der Vierfachimpfstoff gegen Grippe vier Virenstämme: zwei A- und zwei B-Stämme.
- Vorleistungen
- Mit dem Begriff „Vorleistungen“ ist der Wert der im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen gemeint.
- Weltgesundheitsversammlung
- Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
- Zirrhose
- Krankhafte Vermehrung der Bindegewebsanteile eines Organs (Leber, Niere, Lunge) zu Lasten des organspezifischen Gewebes.
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Kommentar
Pharma: Der ewige Buhmann?
Noch nie gab es in einer Pandemie so schnell erste Arzneimittel oder Impfstoffe. Trotzdem hält sich eine ausgeprägte Pharma-Phobie.