
Hepatitis C seit 2014 heilbar: Eine Revolution mit Folgen
Zwischen 2010 und 2013 waren jeweils über 15 Prozent aller Patient:innen, die für eine Lebertransplantation neu gelistet wurden, HCV-infiziert. Das geht aus einer Analyse hervor, die im Deutschen Ärzteblatt erschienen ist. 2014 markierte die „Einführung von hocheffektiven und sicheren, direkt antiviral wirkenden Substanzen (DAA) gegen HCV“ einen Wendepunkt. Seitdem ist der Bedarf an Transplantationen bei den Betroffenen kontinuierlich gesunken. „Im Jahr 2020 waren nur noch 43/734 (5,9 %, […]) aller Patienten wegen einer Hepatitis C gelistet“, heißt es in der Publikation. „Ein ähnlicher Trend zeigte sich auch für Patienten, die transplantiert worden sind“.
Die Deutsche Leberstiftung schreibt in einer Pressemitteilung: „Die Auswertung belegt auch, dass die antivirale HCV-Therapie der Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation hocheffektiv und sicher ist. In den Jahren 2019 und 2020 betrug die Ausheilungsrate bei diesen Patienten 100 Prozent.“
„Das ist lebensrettend“
Eine erfolgreiche Hepatitis C-Therapie ist nicht nur gut für die Betroffenen. „Durch den Rückgang der Lebertransplantationen, die aufgrund von Hepatitis C notwendig sind, besteht nun für Patienten mit anderen Lebererkrankungen, die nicht heilbar sind, eine erhöhte Chance auf eine Transplantation. Das ist lebensrettend. Für Deutschland konnten wir errechnen, dass allein im Jahr 2020 etwa 100 Lebern für andere Patienten zur Verfügung standen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Letztautor der Publikation und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.
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