Der erste Impfstoff gegen Malaria – Hoffnung für Millionen Menschen

Die jahrzehntelange und mühevolle Forschung nach einem Impfstoff gegen die Tropenkrankheit Malaria scheint sich ausgezahlt zu haben. Schon nächstes Jahr könnte ein vorbeugender Wirkstoff als erster Impfstoff überhaupt Millionen Menschen schützen.

Jahrzehnte hat es gedauert. Viel wurde in die Erforschung eines Impfstoffes gegen Malaria investiert. Doch nach all den Anstrengungen könnte sich der Erfolg bald einstellen. Malaria-Forscherin Dr. Sophie Biernaux vom Arzneimittelhersteller GlaxoSmithKline sagt: „Dies ist ein entscheidender Moment der 30 Jahre langen Entwicklungsgeschichte von RTS,S.“ Dieser Wirkstoff könnte künftig Millionen Menschen vor der gefährlichen Infektionskrankheit schützen. Wird er zugelassen, dann wäre dies der weltweit erste Impfstoff gegen Malaria. Die EMA überprüft zurzeit die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von RTS,S.

Wirkstoff RTS,S schützt rote Blutkörperchen und Leber

Der Wirkstoff wurde in einer klinischen Phase-III-Studie in acht afrikanischen Ländern erprobt. 16.000 Säuglinge und Kinder haben daran teilgenommen. RTS,S wird gegen den Malariaparasiten Plasmodium falciparum eingesetzt. Er soll bewirken, dass sich dieser Schädling nach dem Eindringen in den menschlichen Organismus nicht mehr vermehrt oder die Leber befällt. Denn ist das Organ erreicht, dann gelangt der Parasit in den Blutkreislauf und befällt die roten Blutkörperchen. Dies erzeugt letztlich die häufig todbringende Krankheit Malaria.

Eine Million Todesopfer jährlich

Sollte die EMA ein positives Urteil zum neuen Impfstoff fällen, wird die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aller Voraussicht nach im nächsten Jahr eine grundsätzliche Empfehlung zur Verwendung dieses Impfstoffes abgeben. Eine schon seit langer Zeit herbeigesehnte Weltpremiere: Bis dato existiert kein Impfstoff, der Malaria vorbeugt. Der Bedarf danach ist unvorstellbar groß. Jahr für Jahr sind bis zu eine Million Menschen an Folgen von Malaria gestorben – die meisten von ihnen sind afrikanische Kinder – an der Krankheit.

 

Quellen:

http://dgk.de/gesundheit/impfen-infektionskrankheiten/krankheiten-von-a-bis-z/malaria.html

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