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Fortschritte im Kampf gegen Tropenkrankheiten

Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist weiterhin nicht unter Kontrolle, eine Therapie gibt es noch nicht. Diese Situation hat das ARD-Magazin „Monitor“ in einem Beitrag am 21. August zum Anlass genommen, um den Fokus größer zu ziehen und den Blick auf andere Tropenkrankheiten zu richten, die weitaus mehr Menschen betreffen als Ebola.

Die Roadmap der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist in Verbindung mit der Londoner Erklärung zu den vernachlässigten tropischen Krankheiten das hoffnungsvollste und erfolgreichste Programm in diesem Zusammenhang. 17 so genannte vernachlässigte Tropenkrankheiten hat die WHO in ihrer Roadmap festgelegt. Verbunden mit einem Plan, diese bis 2020 auszurotten oder signifikant einzudämmen. 2012 haben Weltbank, NGOs, Stiftungen, staatliche Organisationen und Pharmaunternehmen die London Declaration on Neglected Tropical Diseases verabschiedet, um diesen Plan in die Tat umzusetzen. Mittlerweile gibt es 134 aktive Unterstützer und zahlreiche erfolgreiche Programme weltweit.

Große Fortschritte in der Leishmaniose-Behandlung

Ein Bespiel für diese Krankheiten, bei denen es große Fortschritte gibt, ist die im “Monitor”-Bericht erwähnte Leishmaniose: 1,3 Millionen Neuinfektionen und bis zu 30.000 Tote gehen laut WHO jedes Jahr auf das Konto der von Sandmücken übertragenen Krankheit. Fünf Medikamente gegen Leishmaniose gab es bislang – die wurden per Spritze verabreicht und mussten tiefgekühlt gelagert werden. Im Mai 2014 wurde die erste Tablette zur Anwendung bei Leishmaniose in Indien zugelassen. Ein großer Schritt für die Versorgung gerade in ländlichen Gebieten. Das Ziel, Leishmaniose in gesamten indischen Subkontinent bis 2020 unter Kontrolle zu haben, rückt damit deutlich näher.

Auch bei Malaria und Tuberkulose, die gemeinsam mit HIV zu den großen drei Infektionskrankheiten zählen, werden kontinuierliche Fortschritte gemacht. Nach 18 Jahren Forschung befindet sich ein erster Impfstoff für Malaria jetzt im Zulassungsprozess. Bei Tuberkulose gibt es vor allem im Kampf gegen multiresistente Keime neue Erfolge.

Diese Anstrengungen bekannter zu machen, muss vermutlich ein weiterer Punkt auf der Agenda von WHO, NGOs und Pharmaunternehmen sein. Denn sonst stellt sich die Frage, wie der Eindruck überhaupt entstehen kann, dass bei den bedrohlichsten Krankheiten der Welt überhaupt nicht geforscht wird.

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