COVID-19: Der Impfbooster boostert

Daten aus Israel zeigen: Der Impfbooster mit einer mRNA-Vakzine schützt wirksam vor Krankenhauseinweisung, schweren Verläufen und COVID-19-bedingtem Tod. Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten.

Die vierte Welle schlägt über Deutschland zusammen – das Robert Koch-Institut (RKI) meldet fast täglich Höchststände. Das treibt viele Menschen in die Arztpraxen und Impfzentren: Das Impfdashboard zeigt, dass die Zahl der täglichen Impfungen nach Wochen der sinkenden Nachfrage wieder zunimmt. Das gilt nicht nur für die Erstimpfungen. Eine steigende Zahl von Menschen in Deutschland vertraut auf die Boosterimpfung: Schon mehr als vier Millionen Menschen haben ihrem Immunsystem eine Auffrischung gegen eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus verpassen lassen.

Sie tun gut daran, wie eine Veröffentlichung im renommierten Fachblatt The Lancet zeigt (s. Grafik): Grundlage ist eine große Beobachtungsstudie aus Israel, wo aufgrund des hohen Digitalisierungsgrades des Gesundheitssystems Daten aus der Versorgungsforschung schnell zur Verfügung stehen. Forschende konnten so die Effektivität einer dritten Dosis mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer untersuchen. Im Vergleich zu zwei Impfstoff-Dosen, „die mindestens fünf Monate zuvor appliziert worden waren“, kann der Booster demnach das Risko für Hospitalisierung um bis zu 93 Prozent, das Risiko für schwere Krankheitsverläufe um bis zu 92 Prozent und das Risiko für COVID-19-bedingtem Tod um bis zu 81 Prozent reduzieren. Oder in anderen Worten: Für Menschen mit Auffrischimpfung ist das Risiko für beispielsweise eine Krankenhausweisung um 93 Prozent niedriger als bei Personen mit zwei Dosen. Der Effekt zeigte sich bereits sieben Tage nach der Impfung.

COVID-19: Impflücken schließen & Auffrischimpfungen

Priorität: Auffrischimpfungen & Schließen von Impflücken. 
Foto: ©iStock.com/undefined undefined
Priorität: Auffrischimpfungen & Schließen von Impflücken.
Foto: ©iStock.com/undefined undefined

In einer Phase, in der viele Länder weltweit mit erneuten Ausbrüchen kämpfen müssen, sind die Daten aus Israel ermutigend. Denn sie kommen zu einer Zeit, in der bei vielen Menschen, die sich früh in der Pandemie geimpft haben, die Immunität gegen das Virus nachlässt.

Im Bericht zum Stand der COVID-19-Impfkampagne vom Bundesministerium für Gesundheit (17.11.2021) heißt es dazu: „Impfungen sind der beste Weg zur Überwindung der Corona-Pandemie. Die bisher erreichten Impfquoten sind ein Teilerfolg, reichen aber insbesondere in einigen Regionen und Bundesländern nicht aus, um den bestmöglichen Schutz vor einer weiteren Zunahme von COVID-19 Erkrankungen zu erreichen und das Infektionsgeschehen kontrollieren zu können. Die Schließung von bestehenden Impflücken muss deshalb zusammen mit den Auffrischimpfungen höchste Priorität haben.“

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