Forschungsbedarf in der Neurologie ist groß

616 Wirkstoffkandidaten gegen verschiedene Hirn- und Nervenkrankheiten sind laut dem IQVIA Institute for Human Data Science weltweit in klinischer Entwicklung. Das Beispiel Morbus Alzheimer zeigt, wie herausfordernd die pharmazeutische Forschung und wie groß der Bedarf auf dem Gebiet der Neurologie ist.

Ein Hauptfokus der Neurologie-Forschung liegt auf der Alzheimer-Krankheit – 127 Substanzen befinden sich in der klinischen Entwicklung (s. Grafik). Das geht aus dem Bericht „Global Trends in R&D“ des IQVIA Institute hervor. Und das, obwohl laut Europäischer Kommission 99,6 Prozent aller klinischen Studien auf diesem Gebiet in der Vergangenheit scheiterten. In den USA wurde 2021 zum ersten Mal nach 18 Jahren ein neues Medikament zugelassen. Große Hoffnungen ruhen – gerade angesichts einer alternden Gesellschaft – nach wie vor auf der Forschung und auf weiteren Behandlungsoptionen, die der Krankheit Schritt für Schritt ihren Schrecken nehmen können. 97 Prozent der aktuellen Prüfpräparate verfolgen einen krankheitsmodifizierenden Ansatz – sie greifen also nicht nur an den Symptomen, sondern an den Ursachen an und sollen den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Neben Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson befinden sich aber auch für seltene Leiden wie die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) „vielversprechende Therapien“ in der Pipeline, heißt es in dem Bericht weiter. Eine große Rolle könnten in der Zukunft der Neurologie biopharmazeutische Medikamente der nächsten Generation – etwa in Form von Zell- und Gentherapien – spielen: Sie machen momentan acht Prozent der Wirkstoffe in klinischer Entwicklung aus.

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