Impfungen: Das Vertrauen nimmt zu

Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt: Das Vertrauen in Impfungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. 77 Prozent der befragten Erwachsenen bestätigen, dass sie Impfung „befürworten“ bzw. „eher befürworten.“ Im Jahr 2012 waren es noch 61 Prozent gewesen.

Noch besser sind die Zahlen, wenn man Eltern befragt: Die Untersuchung der BZgA, die Ende 2018 durchgeführt und seitdem ausgewertet wurde, zeigt, dass 80 Prozent der Eltern das Impfen als wichtig ansehen.

Die Kernaussagen der Studie sind:

  • Schutzimpfungen für Erwachsene werden von einem großen Teil der Bevölkerung als wichtig eingestuft. Das gilt insbesondere bei Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B.
  • Ostdeutsche sehen das Impfen insgesamt positiver und bewerten fast alle Vakzine häufiger als wichtig als Befragte aus den alten Bundesländern. Der Unterschied ist erheblich: 87 Prozent der Ostdeutschen sehen ihre Einstellung gegenüber dem Impfen als „befürwortend“ oder „eher befürwortend“ – im Rest der Republik sind es 76 Prozent.
  • Gut drei Viertel der 16- bis 85-Jährigen bezeichnen sich selbst als Impfbefürworter.
  • Etwa ein Sechstel hat teilweise Vorbehalte. Sechs Prozent haben eine „(eher) ablehnende“ Haltung gegenüber dem Impfen.
  • Der Anteil derjenigen, die Impfungen „befürwortend“ gegenüberstehen, ist im Untersuchungszeitraum von 2012 bis 2018 deutlich gestiegen.

Aber es gibt auch Wasser im Wein: Denn mehr als ein Viertel der Befragten ließ in den vergangenen Jahren eine oder mehrere anstehende Impfungen nicht durchführen. Fast ein Drittel (29 Prozent) begründet dies mit Angst vor Nebenwirkungen und jeder Fünfte (21 Prozent) zweifelt an dem Schutz der Impfung vor einer Krankheit, so die BZgA.

Die BZgA will Wissenslücken schließen

„Unsere Studiendaten belegen auch Wissenslücken“, kommentiert die Leiterin der BZgA, Dr. med. Heidrun Thaiss, die Umfrageergebnisse. „So sind die Impfempfehlungen gegen Masern im Erwachsenenalter in der Gruppe der nach 1970 Geborenen nur 28 Prozent der Befragten bekannt.“ Sie will deshalb die Informationsangebote der BZgA weiterentwickeln.

Herdenimmunität: Schutz der Gemeinschaft. Foto: CC0 Stencil
Herdenimmunität: Schutz der Gemeinschaft. Foto: CC0 Stencil

Immerhin: 76 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal von der Herdenimmunität (s. Pharma Fakten) gehört zu haben. Der Begriff steht für den Schutz der Gemeinschaft, den Geimpfte den Menschen zukommen lassen, die aus den verschiedensten Gründen nicht geimpft werden können. Das sind z.B. Säuglinge, die einfach noch zu jung sind. Oder manche Menschen mit chronischen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem.

Die Voraussetzung für eine Herdenimmunität ist, dass sich möglichst viele in einer Gemeinschaft impfen lassen, damit Infektionskrankheiten sich nicht ausbreiten können. Mit der individuellen Entscheidung für das Impfen schützt man sich – und andere. Impfen ist eben auch eine gemeinsame Verantwortung.

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