Weltweite Top-Städte der Krebsforschung – auch in Deutschland beheimatet

Die deutschen Städte Heidelberg und München gehören zu den wichtigsten onkologischen Wissenschaftsstandorten weltweit. Das geht aus einer Untersuchung der Wiener Forschungsgesellschaft FAS Research im Auftrag vom Pharmaunternehmen Pfizer hervor – und zeigt: Auch wenn Nordamerika und China bei der Krebsforschung führend sind, steckt in Europa großes Innovationspotenzial.

Für ihre Studie nahmen die FAS Research-Experten u.a. über 88.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen und klinische Forschungsprojekte im Zeitraum von 2013 bis 2018 unter die Lupe. Dabei zeigte sich unter anderem: Heidelberg ist an 2,9 Prozent und München an 2,3 Prozent der untersuchten „Scientific Articles“ und „Clinical Trials“ beteiligt. Sie belegen Platz 20 und 29 unter den 30 wichtigsten onkologischen Wissenschaftsstandorten weltweit. Damit sind sie nicht nur ein Aushängeschild für Deutschland – sondern auch für Europa, das im Ranking mit insgesamt acht „Top-Städten der Krebsforschung“ vertreten ist (s. Grafik). Nordamerika (v.a. USA) und China besetzen die Rangliste zusammen genommen mit 20 Städten; hinzu kommen Tokio (Japan) und Seoul (Südkorea).

Übrigens: Eine besondere Rolle für Europa spielt u.a. das in Heidelberg ansässige Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Mit über 1.500 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und klinischen Studien (2013-2018) zählt es international zu den in der Onkologie produktivsten Forschungseinrichtungen – neben Hochkarätern wie etwa der US-amerikanischen Harvard University.

Krebsforschung: Netzwerken ist gefragt. Foto: CC0 (Stencil)
Krebsforschung: Netzwerken ist gefragt. Foto: CC0 (Stencil)

Krebsforschung: Netzwerken ist gefragt

Trotzdem gilt: In Sachen Krebsforschung ist in Deutschland und Europa Luft nach oben. Wie aus der FAS Research-Studie hervorgeht, mangelt es z.B. an Kooperationen in europäischen Netzwerken. „Die USA und China sind deutlich besser vernetzt – und zwar sowohl innerhalb dieser beiden Länder als auch untereinander“, erklärt Carl Janssen, Leiter der Onkologie von Pfizer in Deutschland (s. „Land der Gesundheit“). Das „Potenzial Europas in der Onkologie“ wird daher nicht ausgeschöpft, sagt er.

Krebs ist komplex und vielschichtig. Der Kampf gegen Tumorerkrankungen ist daher etwas, das nur gewonnen werden kann, wenn in Netzwerken – national und international – gearbeitet wird.

In diesem Sinne hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Bundesministerium für Gesundheit und weiteren Partnern 2019 die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen. Auf der Webseite heißt es: „Alle relevanten Akteure Deutschlands bündeln ihre Kräfte im Kampf gegen den Krebs. Gemeinsam wollen sie erreichen, dass künftig möglichst viele Krebsneuerkrankungen verhindert werden und Betroffene ein besseres Leben führen können“. Denn Krebs ist hierzulande nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Um das zu ändern, sind alle gefragt: Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft. An vielen Stellschrauben muss gedreht werden – Forschung, Prävention, Diagnostik, Therapie, Versorgung. Auch der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) betont daher, dass das „Erzielen von Fortschritten im Kampf gegen Krebs“ als „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ begriffen werden sollte. „Die pharmazeutische Industrie leistet dabei einen bedeutenden Beitrag.“

Mehr über die Studie von FAS Research „Zentrum oder Peripherie? Europas Stellung in der globalen Forschungslandschaft – eine Netzwerkanalyse am Beispiel der Onkologie“ erfahren Sie hier: https://pharma-fakten.de/news/details/893-europa-nur-importeur-von-innovationen/.

teilen
teilen
teilen

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: