
Die Erreger der durch Zecken übertragbaren Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind auf dem Vormarsch. Foto: CC0 (Stencil)
Zahl der Risikogebiete steigt
Als „Risikogebiete“ benennt das RKI Endemie-Gebiete der FSME, „in denen ein Erkrankungsrisiko für Personen mit Zeckenexposition besteht, das nach einer Übereinkunft von Experten präventive Maßnahmen begründet.“ So empfiehlt dementsprechend die Ständige Impfkommission (STIKO) eine FSME-Schutzimpfung für Personen, die in diesen Kreisen leben.
In den vergangenen Jahren kamen immer nur wenige – zwischen null und drei – neue Risikogebiete hinzu. Dass das RKI in diesem Jahr gleich zehn neue Kreise in seine aktualisierte Karte der FSME-Risikogebiete aufnimmt, ist nicht ohne Grund: Dies käme durch die hohe FSME-Inzidenz in 2017 zustande, heißt es. Über 480 Erkrankungsfälle wurden für das vergangene Jahr gezählt. „Dies entsprach einer Zunahme von 40% gegenüber dem Vorjahr“, schreibt das RKI. Bei mehr als jedem zweiten Betroffenen zeigten sich die Symptome einer Hirnhautentzündung (Meningitis), einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder Entzündung des Rückenmarks (Myelitis).
Doch die Impfquoten stagnieren oder nehmen sogar ab. „Die Mehrzahl (97%) der 2017 gemeldeten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft“, kritisiert das RKI. Ein erheblicher Teil der FSME-Fälle könnte durch höhere Impfquoten vermieden werden: „Es sollte insbesondere in Kreisen mit besonders hoher FSME-Krankheitslast verstärkt über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden, um höhere Impfquoten zu erreichen.“
Dieser Appell gilt nun insbesondere für die 156 ausgewiesenen Risikogebiete: Sie befinden sich vor allem in Bayern (fünf neue Kreise), Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen (zwei neue Kreise). Aber auch beispielsweise in Sachsen (drei neue Kreise) ist mit erhöhtem Erkrankungsrisiko zu rechnen.
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Kommentar
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