Impfungen schützen nicht nur das Individuum  sondern leisten einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Aber die Impfung kann auch mehr: Sogar die Wirtschaft profitiert. Foto: ©iStock.com/ipopba
Impfungen schützen nicht nur das Individuum sondern leisten einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Aber die Impfung kann auch mehr: Sogar die Wirtschaft profitiert. Foto: ©iStock.com/ipopba

Europäische Impfwoche: „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“

Impfungen schützen nicht nur das Individuum, sondern leisten einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Aber die Impfung kann auch mehr: Sogar die Wirtschaft profitiert.
EIW. Foto: ©WHO/Europa
EIW. Foto: ©WHO/Europa

„An industry for healthy lives”: So beschreibt sich Vaccines Europe, eine Gruppe von auf die Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen spezialisierte Unternehmen innerhalb der Europäischen Föderation der pharmazeutischen Industrie und Verbände (EFPIA). Doch ein „gesundes Leben“ bedeutet nicht nur „ohne Krankheit sein“, sondern bezieht sich auch auf eine „gesunde“ Wirtschaft und Gesamtgesellschaft. Vom 20. bis zum 26. April 2020 ist Europäische Impfwoche (EIW). Damit will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermitteln, wie wichtig Impfungen für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben ist. Das Motto: „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“

Impfstoffe: „Protecting chronic patients“

Es ist nicht ausschließlich Selbstschutz – das zeigt zum Beispiel ein Blick auf die Influenzaimpfung: Geimpfte Menschen, die andere nicht anstecken, schützen mit einer Grippeimpfung indirekt Patienten, die mit chronischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Das hilft, Komplikationen, die eine Grippeerkrankung mit sich bringen kann, zu vermeiden, und das Problem der Polymedikation zu reduzieren. Der Idealzustand: Herdenimmunität. Diese kann nur dann entstehen, wenn die Bevölkerung großflächig geschützt ist. Wer sich impfen lässt, schützt auch Menschen, die sich zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Eine Metaanalyse, bei der die Daten von fast 7.000 Patienten ausgewertet wurden, hat gezeigt: Eine Influenzaimpfung reduziert das Risiko eines Schlaganfalls nach Atemwegserkrankungen um 24 Prozent, das Auftreten eines Herzinfarktes um 50 Prozent und die Sterblichkeit unter Diabetikern um 28 Prozent (s. Grafik). Fazit: Die Grippeimpfung tut viel mehr als nur vor Influenzaviren zu schützen.

Der Wert von Impfungen: „Beyond health“

Vaccines Europe betont, wie sehr Gesundheit einer Gesellschaft und Wirtschaft zusammenhängen. So haben nur gesunde Kinder Entwicklungschancen. Und nur wer nicht krank ist, kann arbeiten gehen, zahlt Steuern und Sozialabgaben und trägt dadurch zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Gesunde Rentner bleiben aktiv und selbstbestimmt und belasten Gesundheitssysteme weniger.

Krankheiten, die nicht entstehen, müssen nicht behandelt werden. Deshalb entlasten Impfstoffe die Sozialsysteme, weil ein übermäßiger Verbrauch von Gesundheitsressourcen verhindert wird. Eine Modellrechnung aus dem Jahr 2014 zeigte: Trotz relativ bescheidener Durchimpfungsraten werden allein durch die Influenzaimpfung in Europa jede Saison durchschnittlich 250 Millionen Euro eingespart, die sonst durch Krankenhausaufenthalte, Hausarztbesuche oder den Verlust von produktiven Arbeitstagen anfallen würden. Einmal abgesehen von den 25.000 Menschenleben, die im Durchschnitt pro Jahr verschont werden (s. Grafik).

Die Botschaft zur diesjährigen EIW lautet: Hohe Impfraten sind eine sinnvolle Investition in die Gesundheit von Menschen und Nationen.

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